Rhabarber


Rhabarber

Infos zu Saison, Sorten & Lagerung

Frühling – für uns ist das gleichbedeutend mit: Ran an den Rhabarber. Der landet nämlich zwischen April und Juni regelmäßig in unseren Kuchen, Tartes und Co. Warum? Ganz einfach, weil dieses fein-säuerliche Gemüse so wunderbar vielseitig einsetzbar ist – und gesund ist Rhabarber auch noch.

Welche Nährstoffe in den grün-rötlichen Stangen enthalten sind, wie lange ihr sie lagern könnt und ab wann Vorsicht geboten ist – in unserem Rhabarber-Spezial erfahrt ihr alles Wissenswerte rund um das Gemüse.



Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?

Richtig gehört: Rhabarber ist ein Gemüse! Die Pflanze hat zwar einen fein-säuerlichen Geschmack, der an Obst erinnert. Auch verarbeitet wird Rhabarber eher wie Obst, also hauptsächlich in süßen Speisen wie in Kuchen, als Kompott oder Marmelade. Aus botanischer Sicht gehört der Gewöhnliche/Gemeine RhabarberRheum rhabarbarum – aber dennoch zu den Gemüsesorten. Begründung: Nicht die Früchte, sondern die Stiele der Pflanze werden verwertet. Zumindest in Europa ist Rhabarber somit ein Gemüse, in den USA gilt das Gewächs jedoch als Obst.

Die Herkunft: Die robusten grün-rosarotfarbenen Stangen stammen ursprünglich aus Asien und zählen zu den Knöterichgewächsen, zu denen beispielsweise auch Echter Buchweizen gehört. Rhabarber wächst als Staude bestehend aus Blättern, Stielen und Blüten und kann rund zwei Meter hoch werden.



Wann hat Rhabarber Saison?

Rhabarber wird zwischen April und Juni geerntet. Am 24. Juni ist dann allerdings Schluss: Denn im Laufe des Pflanzenwachstums steigt der Oxalsäuregehalt des Rhabarbers an. Nach dem Johannistag, dem 24. Juni, ist der Oxalsäuregehalt dann so hoch, dass das Gemüse nicht mehr bedenkenlos gegessen werden sollte. Das Datum markiert damit das Ende der Rhabarber-Saison.

Ein weiterer Grund, weshalb ab Mitte des Jahres kein Rhabarber mehr geerntet werden sollte: Die Pflanzen benötigen eine Schonfrist, damit sie sich erholen und in der kommenden Saison wieder austreiben können.



Welche Rhabarber-Sorten gibt es?

Rhabarber hat einen unverwechselbar fein-säuerlichen Geschmack, der wunderbar mit süßen Früchten, wie Erdbeeren, harmoniert. Die Farbe der Rhabarber-Stiele lassen erahnen, ob das Gewächs eher süß oder sauer schmeckt: Je rötlicher die Stange, desto süßer der Geschmack, je grüner, desto säuerlicher. Hierzulande gibt es viele verschiedene Rhabarber-Sorten.

5 RHABARBER-SORTEN AUF EINEN BLICK

  • Holsteiner Blut (rotstielig): ist wohl eine der bekanntesten Sorten in Deutschland. Die Rhabarber-Stangen fallen durch ihre dunkelrote Färbung auf, sie schmecken mild-säuerlich und enthalten viel Zucker.

  • Himbeer-Rhabarber (Frambozen Rood/Rosen-Rhabarber; rotstielig): betört durch sein fruchtiges Aroma, seinen Duft und seine roten Stängel.

  • Goliath: größte bekannte Sorte. Die Stangen können bis zu einem Meter lang werden. Das Fruchtfleisch der Stiele ist grün, außen schimmern die Stangen rötlich.

  • Rosara: gilt als besonders ertragreich. Die Stangen sind rosarot bis rötlich, innen grünfleischig.

  • Glaskin’s Perpetual: eine aus England stammende, grünfleischige Rhabarber-Sorte, die auch bis in den Juni hinein noch zart schmeckt.



Welche Rhabarber-Teile sind essbar?

Gegessen werden in erster Linie die auffällig grün-rosarotfarbenen Blattstiele. Die Blätter des Gemüses sind aufgrund der erhöhten Menge an Oxalsäure nicht zum Verzehr geeignet – also Finger weg! Vom rohen Verzehr der Stängel wird ebenfalls abgeraten. Was allerdings nicht heißt, dass ihr die Blüten wegwerfen müsst: Sie sollen geschmacklich an Brokkoli erinnern.

Hinweis: Falls ihr die Blüten verwenden möchtet, diese niemals abschneiden, sondern vorsichtig abdrehen. So verletzt ihr die Pflanze nicht so sehr und sie kann weiterwachsen. Zudem werden so faulende Stellen vermieden.



Oxalsäure in Rhabarber: Ist Rhabarber giftig?

Die erwähnte Oxalsäure in Rhabarber (rund 460 mg in 100 g Rhabarber)* behindert laut Verbraucherzentrale Bayern die Aufnahme von Eisen, Magnesium und Kalzium aus der Nahrung. Im schlimmsten Fall kann die Säure zu Vergiftungserscheinungen, Blasen- sowie Nierensteinen führen. Letzteres kann passieren, wenn sich die Säure mit körpereigenem Kalzium verbindet und ablagert*. Außerdem greift die Oxalsäure den Zahnschmelz an, weshalb davon abgeraten wird, direkt nach dem Rhabarber-Genuss zur Zahnbürste zu greifen.

Gute Partner für Rhabarber sind Milchprodukte – sie mildern die Folgen der Säure ab: Das Kalzium in der Milch verbindet sich mit der Oxalsäure, somit schnappt sich diese nicht noch zusätzlich wichtige Nährstoffe.



Muss man Rhabarber schälen?

Um die Oxalsäure in Rhabarber zu reduzieren, wird geraten, die Stangen zu schälen und zu garen. So wird nicht nur der Säuregehalt gemindert, die Stiele sind auch bekömmlicher. Wer Rhabarber kocht, sollte das Wasser später abgießen, da ein Teil der Säure ins Kochwasser übergeht. Und wer auf Nummer sicher gehen möchte, orientiert sich an der Farbe der Stangen: Je rötlicher die Stiele sind, desto weniger Oxalsäure enthalten sie.

Wie bei Allem gilt auch bei Rhabarber: Auf die Menge kommt es an! In normalen Maßen verzehrt, sind die Stangen für gesunde Menschen unbedenklich.



Diese Nährstoffe stecken in Rhabarber

Ganz auf Rhabarber verzichten solltet ihr, trotz des Säuregehalts, aber definitiv nicht. Sonst entgehen euch viele wichtige Nähstoffe.

In 100 g Rhabarber stecken unter anderem größere Mengen an Kalium, Eisen, Phosphor und Vitamin C. Kalium unterstützt unter anderem die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks und ist für die entwässernde Wirkung der Pflanze verantwortlich. Vitamin C ist wichtig für unser Immunsystem und hilft, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Das fruchtig-saure Aroma verdankt der Rhabarber seinen Fruchtsäuren, beispielsweise Apfel- und Zitronensäure. Ein weiterer Pluspunkt: Die Stangen enthalten nur wenige Kilokalorien (pro 100 g rund 13 bis 20 kcal) und sehr wenig Fett – da greifen wir doch gerne zu.



So lagert ihr Rhabarber richtig

Achtet beim Kauf des Rhabarbers darauf, dass die Stängel frisch abgeschnitten und noch nicht eingetrocknet sind. Die Stangen sollten fest sein und glänzen. In einem feuchten Tuch eingewickelt, hält sich das Gemüse im Kühlschrank etwa vier Tage.

Geputzt und geschnitten, lassen sich die zweifarbigen Stiele einfrieren. So habt ihr auch nach dem Johannistag noch Freude an eurem süß-säuerlichen Frühlingsgemüse.

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Verwendete Quelle: *Apotheken-Umschau: https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Rhabarber-Gesund-oder-giftig-217587.html; Backstübchen