Holunder
Holunderblüten
Wie und wann Holunderblüten am besten geerntet werden
Es ist dieser Duft, süßlich und sanft, der uns unwillkürlich an den Sommer erinnert. Wir stecken unsere Nasen tief in die hellgelben Dolden, so weit, bis uns die kleinen Blüten an den Ohren kitzeln. Es ist „Holler“-Zeit. Überall in Gärten und an Straßenrändern sprießt der Schwarze Holunder. Von Mai bis Juli tragen die äußeren, frischen Zweige der Pflanze kleine Blüten. Für uns eine der schönsten Zeiten - denn wir lieben den Geschmack der Holunderblüten, die sich zu Sirup verkochen oder zu Hollerküchle verbacken lassen. Und dabei ist die Pflanze obendrein auch noch so etwas wie ein heimisches Superfood.
Schwarzer Holunder gilt als besonders gesund
Bis heute gilt Schwarzer Holunder als besonders gesund: Die Beeren sind extrem Vitamin-C-haltig. Holunderblüten wiederum sind im Tee gut gegen Erkältung. Tee aus Holunder-Blättern wirkt dagegen harntreibend, ein Heißgetränk aus Holunder-Rinde abführend. Es ist erstaunlich, wie vielseitig die Pflanze doch ist. Für uns ein Grund mehr, zu Gartenschere und Korb zu greifen und auf Holunderblüten-Suche zu gehen.
Holundersträucher wachsen fast überall am Straßenrand, an Wiesen oder Waldwegen. Die Pflanze wächst sehr schnell und wird bis zu sieben Meter hoch. Da wir auf Abgase im nächsten Hugo natürlich gut und gerne verszichten wollen, kommen die unzähligen Sträucher, die viel befahrene Straßen zieren, zum Pflücken nicht in Frage. Wir suchen stattdessen in einem kleinen Waldstück, das ganz in unserer Nähe liegt, nach unserem Glück.
Holunderblüten am besten vormittags ernten
Während unserer sportlichen Zeiten, die uns nicht immer in regelmäßigen Abständen überkommen (pahaha!), nutzen wir das Waldstück gerne, um eine Runde zu joggen. Kleine Seen durchziehen das Gebiet und werden vor allem im Sommer von Fischern und ihren surrenden Angelrouten bevölkert. Wir grüßen mit unserem freundlichsten „Petri Heil!“ und ziehen weiter. Flo wirft seinen „Holunder-Scanner“ an (der ihn allerdings nicht immer zur richtigen Pflanze führt) und wir stapfen wie Rotkäppchen und der Holler-Wolf über Schotterwege.
Gepflückt werden die ganzen Dolden - und zwar die, die bereits geöffnet sind und intensiv duften. Dazu verwenden wir eine Schere und zwicken sie unterhalb des Blütenkopfs ab. Der optimale Zeitpunkt für die Ernte ist vormittags an warmen, trockenen Tagen, wenn der Morgentau verdampft ist. Damit wir die Dolden nicht quetschen, legen wir sie nach dem Schneiden in einen Korb. Zuhause schütteln wir sie aus, um sie von kleinen Insekten und Schmutz zu befreien. Gewaschen werden die Blüten nicht. Ihr solltet vor der Verwendung also noch einmal darauf achten, ob die Blüten auch wirklich insektenfrei sind.
Rezept für Holunderblütensirup
Aus Holunderblüten einen Sirup herzustellen, gehört bei uns in jedem Jahr zum Programm. Die Zubereitung ist wirklich sehr einfach und der Sirup ist schnell gemixt. Für ca 1,5 Liter Sirup benötigt ihr:
1 Liter Wasser
1 kg Zucker
20 - 25 Holunderblütendolden (je nach Größe)
Saft von ca. 3 Zitronen (150 ml)
1 unbehandelte Zitrone
Holunderblütendolden mit den Fingern von evtl. vorhandenen Käfern befreien und vertrocknete Blüten aussortieren. Das Wasser mit dem Zucker und dem Zitronensaft aufkochen und so lange weiter erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat und die Masse dickflüssiger geworden ist. Alles handwarm abkühlen lassen.
Das Grün der Holunderdolden abschneiden und die Blüten zusammen mit einer in dünne Scheiben geschnittenen Zitrone in ein Gefäß schichten. Mit dem lauwarmen Sirup übergießen und den Ansatz für ca. drei Tage an einem dunklen, kühlen Platz ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren. Den Sirup durch ein sehr feines Sieb und/oder ein Tuch filtern, noch einmal kurz aufkochen und in sterile Flaschen abfüllen.